Der Ast auf dem wir sitzen!

Der Ast auf dem wir sitzen!

   
Leider ist es noch vielen nicht bewusst, was der Mensch mit diesem Planeten anstellt.  Selbst die Politik hat nicht begriffen, welche Maßnahmen längst überfällig sind.  Es müssen erst Schulkinder öffentlich darauf aufmerksam machen, was die Uhr geschlagen hat. Plötzlich macht man dann Umweltpolitik eilig zum Thema. 

Aber... mit übereilten, nicht durchdachten Maßnahmen, welche teilweise auch noch kontraproduktiv sind. Meine Erfahrung auf dem Gebiet der erneuerbaren Energie, sprich Erzeugung alternativer Energieträger aus den unterschiedlichsten Quellen, zeigt selbst schon bei oberflächlichem Hinsehen, woran es fehlt. Durchdachte, zu Ende gedachte Konzepte und daraus entstehende Projekte.

Die Geschichte zeigt, von der Bibel bis zum Koran, dass der normale Mensch häufig auf metaphorische Beschreibung von Vorgängen angewiesen ist. Dies beginnt schon bei Erdgeschichte und der Entwicklung der Menschheit. Auch heute, trotz oder sogar wegen der hochentwickelten Technologien und aller Möglichkeiten biologischer und physikalischer Erklärungsmodelle, ist schwer vermittelbar was gerade auf diesem Planet Erde passiert.

Lassen sie mich deshalb eine sehr bildhafte Sprache benutzen. Jeder wird sofort erkennen können, wo wir stehen, und was wir überall gerade tun, um unsere Lebensgrundlage unwiderbringlich zu zerstören.
Ich vergleiche die Erde mit einem Baum!

Der Stamm ist die Basis allen Lebens, aus dem alles entsteht. Die Prozesse der Osmose und der Photosynthese sind chemisch, biologisch und physikalisch erklärbar. Durch diese Prozesse entwickelt sich der Baum, Äste und Blätter. Ganz ähnlich ist es bei der Erde. Sie versorgt uns mit allen Ressourcen, die vor allem die industrielle Entwicklung seit 150 Jahren und unseren heutigen Lebensstandard ermöglich hat. Deshalb war das Leben nie lebenswerter und komfortabler als heute. Die Äste sind als einzelne Staaten zu sehen, die Blätter sind die Städte und Gemeinden. Diese werden durch den Stamm versorgt. Der Baum lebt und muss mit "Nährstoffen" am Leben erhalten werden.

Wo ist der Mensch?

Um in diesem Bild zu bleiben, kann man behaupten, der Mensch sitzt auf diesem Baum, genauer gesagt auf den Ästen. Aber was macht der Mensch in diesem Moment?

Er sägt an dem Ast auf dem er sitzt!

Überall das gleiche Bild. An jedem Ast wird gesägt, überall. Das bedeutet im Klartext, wir sind dabei dafür zu sorgen, dass  der Ast abbricht.  Wir zerstören unsere Lebensgrundlage. Wenn wir also weiter sägen, und immer mehr Menschen sich daran beteiligen, kommt der Moment wo der Ast bricht. Die Forscher nennen des den Kipp-Punkt, wo der Zerstörungsprozess der Umwelt irreversibel wird. Wir sind kurz davor. Für das 2 Grad Ziel ist es wohl bereits zu spät. Niemand spricht es aber aus. Da Abschmelzen der arktischen Eismasse läuft 6x schneller ab, als noch vor kurzem prognostiziert. Alle Studien und Berechnungsmodelle werden ständig überholt. Wir kennen alle Parameter nicht, ober ordnen sie nicht richtig zu.

Also, was tun?

Benutzen wir wieder das Bild des Baums. Wir müssen dafür sorgen, dass das Sägen aufhört, oder wenigstens sehr, sehr viel langsamer wird. Die Umweltverschmutzung ist die Säge, und die ist derzeit noch sehr scharf!
Wir müssen also dafür sorgen, dass sie immer stumpfer wird, oder gar... welche Erwartung, unbrauchbar wird. Nur dies könnte unseren Baum retten.

Gelingt uns das nicht, verliert der Baum nach und nach die Äste. Was bleibt ist ein toter Baumstumpf. Ergo, eine anbrauchbare und unbewohnbare Erde.

Wie also gelingt es uns die Säge stumpfer zu machen?

Hier sind vor allem diejenigen gefragt, die über die technologischen Möglichkeiten verfügen, also die Industrieländer.  Deutschland und einige europäischen Länder werden als einige der Äste des Baums, hier als Vorreiter genannt. Andere tun erkennbar nichts, weil sie glauben, dass der Ast auf dem sie sitzen dick genug ist. Welch gravierender Irrtum. Wenn nacheinander, Ast für Ast abfällt, hat dies natürlich Auswirkungen auf den gesamten Baum, also gleichermaßen auf alle anderen Äste, die meinen nicht betroffen zu werden.

Fazit: Alle, ohne Ausnahme, müssen mit dem Sägen aufhören!

Wenn Deutschland mehr tun würde,  also einen konsequenteren Ausbau der erneuerbaren Energie aus allen möglichen Ressourcen zu realisieren, als nur einzelne  Blätter "zu gießen", sprich z.B. ein paar Straßen mit Fahrverbot zu belegen, dann wäre ein Beispiel vorhanden.

Aber es gilt nicht nur die bekannten Ressourcen Sonne und Wind als Energieproduzent einzusetzen, der Baum leidet auch an Ungeziefer, in Form von Abfall, welcher nicht nur irgendwie und irgendwohin beseitigt werden sollte, sondern  effizient positiv und aktiv  als Ressource und Energieproduzent genutzt werden sollte.

Wie geht das?

Wieder zurück zu unserem Bild: Der Baum braucht zum Entwickeln vor allem eines: Sonne (und Wasser)

Alle Energie kommt letztlich von der Sonne, diese wird nur in verschiedene Formen umgewandelt. Sie erzeugt Wärme, mittels dem Klima den Wind, und durch die Photosynthese alle Pflanzen. In diesen steckt also Energie, welche weitgehend ungenutzt, aber ein immenses Potenzial besitzt. Alle fossilen Energieträger, also Rohöl und Gas, besteht aus diesem "Rohmaterial". Die Natur hat dieses Material durch Druck, Wärme und über sehr lange Zeiträume "hergestellt".

Warum machen wir nicht das Gleiche?

Die kalorische Energie, welche in fast allen Sorten von organischem Abfall vorhanden ist, könnte durch einen geeigneten Prozess in die darin steckende Energie "zurückgeführt" werden. Man muss nicht warten, bis die Natur dies selbst erledigt hat, darauf kann der Mensch nicht mehr warten. Wir können aber diesen Prozess beschleunigen, wir müssen es nur tun.

Wie können wir organische und auch aus vorhandenen fossilen Ressourcen stammende Rohmaterialien, in Energieträger umwandeln? Was fehlt, ist die industriell einsetzbare Lösung, welche kontinuierlich dazu in der Lage ist. Diese Lösung ist im Prinzip bekannt, und wurde in sehr bescheidenem und labortechnischen Einrichtungen bewiesen und benutzt. Viele Entwicklungen und Forschungen wurden unternommen, um eine problemlos dauerhaft einsetzbare und rentable Lösung zu finden, welche zwei Prozesse und Verfahrensbereiche vereinigt:

- Die Rückführung von organischen Stoffen, welche bisher überwiegend enddeponiert oder kompostiert wurden.  Es gab keine überzeugenden Ergebnisse einer energetischen Verwertung.
- Die Rückführung aller Stoffe, welche aus fossilen Ressourcen stammen und hochkalorisch recycelt werden können. Die Ergebnisse waren nicht sehr ermutigend.

Jetzt gibt es diese Lösung, die katalytische Niedertemperatur-Konversion ( CCC )

Nachfolgende Ausführungen dienen der Erklärung der Vorteile eines Verfahrens welches alle Vorteile der Nutzung des Mülls bietet und gleichzeitig praktisch alle Nachteile vermeidet, die in der Regel bei der Entsorgung von Müll mit herkömmlichen Methoden entstehen.

Der Prozess einer katalytischen Depolymerisierung CCC ist als einziger in der Lage alle kohlenstoffhaltigen Eingangsstoffe  in flüssige, synthetische Kohlenwasserstoffe umzuwandeln. Alle sonstigen bekannten Verfahren sind nur für die teilweise Verwertung geeignet. Zusätzlich entstehen viel Störstoffe und schädliche Gase, die aufwendig nachbehandelt werden müssen. Dadurch sinkt durch den hohen technologischen Aufwand die Rentabilität solcher Anlagen erheblich.
Die CCC-Anlagen der ESA Energy Systems Applications wandeln alle genannten Eingangsstoffe kontinuierlich und direkt in flüssige Brennstoffe synthetischer  Art um.

Welche Anwendungsstrategien folgen daraus?

Besonders interessant ist eine Konfiguration einer Betreiberfirma, in der örtliche Investoren und Nutzer oder auch staatliche Institutionen/Geldgeber vertreten sind. Dabei kann der prozentuale Anteil am Unternehmen direkt in Form von "Naturalien" als erzeugter Strom oder Treibstoff zur Nutzung in den beteiligten Gemeinden geliefert werden.

Alternativ ist auch die Ausschüttung des Gewinns möglich. Studien und Berechnungen zeigen, dass in jedem Anwendungsfall der Anteil der öffentlichen Beteiligung mindestens zur Einsparung der Kosten des gesamten Stromverbruchs der beteiligten Gemeinden führt. In typischen Fällen haben wir nachgewiesen, dass ein Überschuss anfällt, der einer weiteren kommerziellen Nutzung zukommen kann.

Umwelttechnisch und politisch wichtig ist aber die Tatsache einer weitgehenden Vermeidung der Mülldeponie. Nur 5% bis max. 20% das Eingangsmaterials (Inert) müsste endgelagert werden. Die Trocknung des Materials vor der energetischen Umsetzung in Öle vermeidet außerdem sehr effizient die Entstehung und schwierige Entsorgung des Sickerwassers (Lixiviat)
Die Vorteile liegen somit auf der Hand:

Schonung der fossilen Ressourcen von bis zu ca. 60%,  Starke Reduzierung der Umweltbelastung,  Kommerzieller Effekt der Nutzung der Endprodukte aus dem CC-Verfahren des Recycling.

Martin Kotzur- ESA-AG - Biocom
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